Erneuter Schock am Flughafen Zürich

Von: Stefan Brülisauer

Das Betreuungsunternehmen für Personen mit eingeschränkter Mobilität „Goldair-AAS-assistance“ am Flughafen Zürich entlässt die Hälfte seiner Angestellten - ohne Sozialplan

Screenshot Webseite

Erneut erreicht die Mitarbeitenden am Flughafen Zürich eine Hiobsbotschaft. Die Goldair-AAS-assistance kündigte an, sich von der Hälfte ihrer Mitarbeitenden zu trennen und das Unternehmen umzustrukturieren. Davon sind insgesamt 45 Personen betroffen. Das Unternehmen kündigte gleichzeitig an, dass die Betroffenen nicht in den „Genuss“ eines Sozialplans kommen werden.

Die Mitarbeitenden der Goldair-AAS-assistance erhielten die Nachricht der geplanten Massenentlassung letzten Donnerstag. Als wäre dies nicht bereits genug, wurde die Konsultationsfrist nur bis diesen Mittwoch angesetzt. Dies ist natürlich viel zu kurz. Innerhalb von fünf Tagen haben die Mitarbeitenden natürlich nicht den Hauch einer Chance, Massnahmen zur Vermeidung von Kündigungen auszuarbeiten. Nachdem die Mitarbeitenden interveniert haben, wurde die Konsultationsfrist nun bis Montag verlängert, was natürlich immer noch viel zu kurz ist.

Keine Entlassungen ohne anständigen Sozialplan

Die Firma Goldair-AAS-assistance hat die Betreuung der Personen mit eingeschränkter Mobilität am Flughafen Zürich erst im Januar 2020 von der Swissport-Tochter Careport übernommen. Grund für den Auftragswechsel war ein günstigeres Angebot, das Goldair-AAS dem Flughafen Zürich unterbreitete. Die Übernahme wurde schlussendlich vor dem Verwaltungsgericht entschieden und für rechtmässig empfunden. Nun zahlen die Mitarbeitenden der ehemaligen Careport den Preis dafür. Sie sollen ohne Sozialplan auf die Strasse gestellt werden. Günstig heisst eben in der Realität immer auch auf Kosten der Angestellten.

Wir als VPOD Luftverkehr fordern, dass die Konsultationsfrist um 14 Tage verlängert wird, damit wirkliche Massnahmen zur Vermeidung von Kündigungen ausgearbeitet werden können. Für den Fall, dass Kündigungen unvermeidbar sind, muss nun auch umgehend ein Sozialplan für die allfällig Betroffenen ausgearbeitet werden.

Die Politik muss das Preis- und Lohndumping stoppen

Der Preis-und Lohndumpingpolitik am Flughafen Zürich muss durch die Politik endlich ein Ende gesetzt werden. Gerade die aktuelle Krise zeigt, dass es die Mitarbeitenden sind, welche am Ende die Last tragen müssen. Nur allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge für alle Unternehmen am Flughafen können sicherstellen, dass der Preiskampf nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden ausgetragen wird. Der immer grösser werdende Druck auf die Löhne und Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden im Luftverkehr, wirkt sich auf kurz oder lang auch auf die Sicherheit der Passagiere aus, und auch das muss mit allen Mitteln verhindert werden.

Für Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

Stefan Brülisauer
Regionalsekretär
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