Erfolg bei den Verhandlungen mit Swissport Zürich

Von: Stefan Brülisauer

Swissport erhöht die Löhne um mindestens 4% und kehrt zu den Arbeitsbedingungen von vor der Krise zurück

Nach einem langen Arbeitskonflikt bei Swissport Zürich konnten sich die Gewerkschaften nun erfolgreich durchsetzen. Die Löhne werden signifikant erhöht, es wird ein automatischer Teuerungsausgleich eingeführt und Swissport wird zurückkehren zu den Arbeitsbedingungen von vor der Corona-Pandemie.

Seit Monaten kämpfen die Mitarbeitenden von Swissport Zürich um das was ihnen zusteht. Die Forderungen waren so klar und verständlich wie möglich. Die Corona bedingten Krisenmassnahmen müssen enden und es sollten wieder die Arbeitsbedingungen von vor der Krise eingeführt werden. Weiter musste die Teuerung ausgeglichen werden.

Mit einem lautstarken Protestbesuch beim Management in den Sommerferien wurde ebenfalls deutlich gemacht, dass die Mitarbeitenden gemeinsam mit dem VPOD Luftverkehr wenn nötig auch zum Mittel des Streiks greifen würden.

Erfolg für die Gewerkschaften bei den Verhandlungen mit Swissport Zürich

Der Druck zeigte Wirkung. In folgenden Verhandlungen nach dem Protestbesuch machte Swissport Zürich weitreichende Zugeständnisse. Schlussendlich wurde folgendes Ergebnis erzielt:

  • Die Arbeitsbedingungen von vor der Krise werden wieder eingeführt
  • 2023 werden die Löhne um Mindestens 4% erhöht & gibt es eine Einmalzahlung von bis zu 500.-
  • Im neuen Gesamtarbeitsvertrag wird ein automatischer Teuerungsausgleich eingeführt. Mindestens 80% der Teuerung wird so automatisch ausgeglichen
  • Der neue Gesamtarbeitsvertrag hat eine Laufzeit von vier Jahren
  • Die Mitarbeitenden der Gepäcksortierung haben neu auch eine 39h Woche

Diesem Ergebnis haben nun sowohl die Mitglieder des VPOD Luftverkehr als auch die anderen Verbände (SEV & kfmv) zugestimmt. Ausstehend ist lediglich noch die Zustimmung von Swissport International.

Die Probleme im Luftverkehr müssen nun strukturell angegangen werden

Der Luftverkehr ist geprägt von einer Logik des Preisdumpings und damit verbundenem Lohndumping. Auf dem Rücken der Mitarbeitenden kämpfen die wenigen Bodenabfertigungsunternehmen um Marktanteile, indem Preise immer wieder gesenkt werden und so der Druck auf die Mitarbeitenden wächst.

Die Profiteuere des Systems sind die Airlines, welche ihre Marktmacht nutzen um die Preise noch weiter zu drücken. Dies führte dazu, dass seit dem Swissair-Grounding die Löhne kontinuierlich sanken und die Arbeitsbedingungen zunehmend schlechter wurden.

Deshalb braucht es nun politische Lösungen. Der Luftverkehr braucht verbindliche Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen, die von allen Bodendienstleistern eingehalten werden müssen. Nur so können im Luftverkehr langfristig faire und gute Arbeitsbedingungen etabliert werden.

Dafür setzen wir uns ein.