Swissport: Gewerkschaften kündigen Krisen-GAV

Von: Stefan Brülisauer

Gewerkschaften kündigen den Gesamtarbeitsvertrag und bereiten sich auf Protestaktionen am Flughafen Zürich vor

Der Konflikt mit Swissport ZH und den Gewerkschaften zeichnete sich ab.

Aufgrund der Corona-Krise waren die Mitarbeitenden bereit, ihren Teil dazu beizutragen, um das Unternehmen durch Krisenmassnahme zu retten. Doch die Krise ist nun vorbei, und trotzdem weigert sich Swissport, diese Krisenmassnahmen für die Mitarbeitenden aufzuheben. Im Gegenteil, sie fordert, dass die Krisenmassnahmen in einen regulären GAV überführt werden. Ein folgenschwerer Wortbruch!

Bereits im März forderte der VPOD Luftverkehr gemeinsam mit den anderen Verbänden Neuverhandlungen des Gesamtarbeitsvertrages bei Swissport Zürich.

Die Mitglieder des VPOD Luftverkehrs forderten einstimmig, dass der Krisen-GAV nun enden muss. Die immer grösser werdende Arbeitsbelastung und das stark steigende Flugvolumen sind unvereinbar mit den Corona-Krisenmassnahmen, welche unter anderem Lohnverzicht und eine höhere Arbeitszeit beinhalten.


Swissport bricht Krisenversprechen und möchte die Arbeitsbedingungen
langfristig verschlechtern

Der VPOD Luftverkehr war in der Krise bereit, mit seinen Mitgliedern Zugeständnisse bei den Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Dies unter der Bedingung, dass die Mitarbeitenden umso stärker beteiligt werden, wenn es Swissport Zürich wieder besser geht.

Nun ist eingetroffen, was wir bereits befürchtet haben. Swissport Zürich möchte nicht zurück zu den alten (besseren) Arbeitsbedingungen, im Gegenteil, sie will die Einsparungen der Krisen-Massnahmen auch zukünftig beibehalten.

Ein Wortbruch, den der VPOD Luftverkehr nicht akzeptieren kann und auch nicht akzeptieren wird.

Die laufenden GAV-Verhandlungen stocken. Swissport Zürich besteht auf den Kosteneinsparungen,
die Gewerkschaften fordern die alten Arbeitsbedingungen zurück und wollen einen Teuerungsausgleich
für die Mitarbeitenden, sowie Massnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance.


Gewerkschaften kündigen den bestehenden GAV und mobilisieren für Proteste am Flughafen Zürich im Sommer

Da eine Verhandlungslösung derzeit nicht absehbar ist, sind wir gezwungen den bestehenden
Gesamtarbeitsvertrag zu kündigen und uns so zukünftig vom vereinbarten Streikverbot zu lösen.

Für die Mitarbeitenden von Swissport ist klar, die alten Arbeitsbedingungen von vor der Corona-Krise müssen wiederhergestellt werden. Weiter braucht es Verbesserungen der
Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeitenden stehen derzeit unter einer noch nie da gewesenen
Arbeitsbelastung. Dafür müssen sie fair entschädigt werden.

Wir sind bereit, uns auch kämpferisch für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Erste Protestaktionen werden in den Sommerferien erwartet. Der Wortbruch von Swissport Zürich wird nicht unbeantwortet bleiben.

Für Auskünfte: Stefan Brülisauer, Gewerkschaftssekretär VPOD Luftverkehr